Biella war Gastgeber der Generalversammlung des Verbandes

Die Generalversammlung des Vereins fand im Rahmen der Jahrestagung der CIPRA statt, die vom 1. bis 3. Juli in Biella (Italien), Alpenstadt des Jahres 2021, abgehalten wurde. Unsere Mitgliedsstädte diskutierten die Nützlichkeit und den Wert der Natur im Alpenraum durch die Bergwälder, die uns vor Lawinen schützen und die Luft, die wir atmen, reinigen, und die Flüsse und Almen, die uns mit Trinkwasser, Energie und Nahrung versorgen.

Quellen, die uns reines Trinkwasser liefern. Bäume, die ein angenehmes Mikroklima schaffen. Oder der Anblick einer Landschaft, die zum Träumen einlädt: All diese Güter und Dienstleistungen lassen sich unter dem Begriff “Ökosystemleistungen” zusammenfassen. Doch wie kann der Austausch zwischen Berggebieten, in denen diese Leistungen produziert werden, und städtischen Gebieten, die davon profitieren, verbessert werden? Welche Rolle spielen regionale und transnationale Umweltpolitiken oder der europäische Green Deal in dieser Hinsicht? Wie können diese Prozesse partizipativ und bürgernah gestaltet werden? Diese Fragen standen auf der Tagesordnung der CIPRA-Jahrestagung, die vom 1. bis 3. Juli 2021 in Biella (Italien) unter dem Titel “Natur und Gesellschaft im Gleichgewicht – Ökosystemleistungen zwischen Stadt, Land und Berg” stattfand. Die Mitgliedsstädte suchen nach Anregungen und Vorschlägen für eine neue Balance zwischen Natur und Gesellschaft, Bergen und Städten, diskutieren mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft neue Umsetzungsmöglichkeiten im Alpenraum und informieren sich über bestehende Best Practices zur nachhaltigen Sicherung des Naturerbes der Alpen.

Vielfältiges Programm

Nach einem eher formellen Tag mit der Generalversammlung des Vereins und einer Vorstandssitzung bot die CIPRA-Jahrestagung ein abwechslungsreiches Programm. Die Beziehung zwischen Mensch und Natur wurde aus verschiedenen Perspektiven diskutiert. Riccardo Santolini, Ökologe an der Universität von Urbino (Italien), erläuterte die grundlegende Rolle von Ökosystemleistungen bei der Regulierung. Arnulf Hartl, Leiter des Instituts für Ökomedizin an der medizinischen Privatuniversität Paracelsus in Salzburg, präsentierte die positiven Auswirkungen der Natur auf Gesundheit und Wohlbefinden. Laura Secco, Professorin an der Universität Padua (Italien), zeigte am Beispiel von Wäldern das Potenzial von Ökosystemleistungen durch Zertifizierung auf. Am Nachmittag sprach Antonio De Rossi, Architekt und Dozent am Politecnico di Torino (Italien), über die soziale Dimension des Lebens in den Bergen und die Perspektiven für eine neue Bewohnbarkeit des Alpenraums. Darüber hinaus wurden Beispiele aus dem Alpenraum durch technisch-wissenschaftliche Informationen und Diskussionen über die Möglichkeiten der Umsetzung ergänzt.
Das Programm gipfelte in einer öffentlichen Zeremonie in Biella (Italien) auf dem Domplatz zur Verleihung des Titels “Alpenstadt des Jahres 2021”.