Passy ist Alpenstadt des Jahres 2022

Die französische Stadt Passy wird für ihre Politik der nachhaltigen Entwicklung mit dem Titel «Alpenstadt des Jahres 2022» ausgezeichnet. Im anstehenden Alpenstadt-Jahr setzt die Gemeinde in den Hochsavoyer Alpen besonders auf die Verbesserung der Energieeffizienz und Luftqualität sowie dem Management empfindlicher Naturräume.

Die internationale Jury kürte die rund 11’300 Einwohner:innen zählende Gemeinde Passy in der Region Auvergne-Rhône-Alpes zur «Alpenstadt des Jahres 2022». Damit tritt die Stadt mit Blick auf die Mont-Blanc-Kette, die sich weitläufig über sechs Weiler erstreckt, dem Verein «Alpenstadt des Jahres» bei (siehe Kasten). Das internationale Städtenetzwerk setzt sich für eine enkeltaugliche Stadtentwicklung in den Alpen ein.

Energetische Sanierungen, kulturelles Erbe und Schutz von Naturräumen

Unterschiedliche Gründe waren für die Jury ausschlaggebend. Passy hat bereits drei Projekte umgesetzt, die sich mit der energetischen Sanierung von Schulen, der Umsetzung einer Luftqualitätspolitik sowie der Entwicklung eines barrierefreien Tourismus befassen. Weiters besticht Passy durch ein kulturelles und architektonisches Erbe von internationaler Bedeutung, das sie für ihre Gäste sowie für die örtliche Bevölkerung in Wert setzen. Zwei bedeutende kulturelle Initiativen – die Internationale Bergbuchmesse und die Straße der zeitgenössischen Bildhauerei – sind Beispiele dafür. Die Stadt beschäftigt sich darüber hinaus – durch raumplanerische Ansätze, aber auch durch Ansätze zur Aufwertung der lokalen Landwirtschaft – mit den Wechselwirkungen zwischen Naturräumen, landwirtschaftlichen Flächen, Siedlungsgebieten und Tourismus. Erwähnenswert ist zudem das Naturschutzgebiet Sixt-Passy, das dem Netzwerk Alpiner Schutzgebiete ALPARC angeschlossen ist.

Aktive Rolle im Netzwerk

Passy hat bereits an mehreren Aktivitäten des Netzwerks „Alpenstadt des Jahres“ teilgenommen. Eine Delegation der Stadt besuchte außerdem die Alpenstädte Bolzano-Bozen/I und Brixen-Bressanone/I für einen Austausch zum Thema Luftqualität. Für die Zukunft plant die engagierte Alpenstadt-Delegation aus Passy weitere Projekte, etwa zur Verbesserung der Energieeffizienz von öffentlichen Gebäuden, zur naturverträglichen Umsetzung des Berglauf-Events «Trail des Fiz» oder zur Ideen-Findung für einen Ganzjahrestourismus am Skigebiet am Plateau d’Assy. Diese Aktivitäten tragen klar zu zwei Zielen des Netzwerks „Alpenstadt des Jahres“ bei: „Bevölkerung beteiligen“ und „Zukunft nachhaltig gestalten“.