Austausch an der AlpenWoche in Brig-Glis

Die AlpenWoche Anfang September 2022 in unserer Mitgliedsstadt Brig-Glis/CH hatte viel zu bieten: interaktive Workshops, interessante Keynotes, hitzige Debatten und viele Gelegenheiten zum Austausch und zur Vernetzung mit Gleichgesinnten aus dem Alpenraum.

Am ersten Abend der AlpenWoche lud die Stadtverwaltung Brig-Glis zur feierlichen Eröffnung ins historische Stockalperschloss. Bürgermeister Mathias Bellwald und Projektleiter Christian Jentsch hießen die rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – darunter auch unsere Co-Präsidentin Ingrid Fischer aus Sonthofen/D – herzlich zum internationalen Event willkommen.

Neben Referaten und Podiumsdiskussionen standen zwölf verschiedene Workshops auf dem Programm der AlpenWoche. Der Verein Alpenstadt des Jahres organisierte in Zusammenarbeit mit unserer Mitgliedsstadt Brig-Glis und Rolf Weingartner im Rahmen des Projekts “Climate Action in Alpine Towns” einen Workshop über die Integration von Wasser in die Zentren von Alpenstädten. Dabei gab es verschiedene Inputs, etwa von Regula Mülchi vom Schweizer Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz. Sie sprach über zukünftige klimatische Entwicklungen in der Schweiz, städtische Wärmeinseleffekte und erklärte, dass Städte in Zukunft bis zu 6 Grad wärmer als das Umland werden, vor allem nachts, da sie langsamer abkühlen.
Anschließend sprach Moritz Burger von der Universität Bern/CH über die Bedeutung von Wasser in Bern und welche Strategien zur Kühlung dort verfolgt werden, etwa die Entsiegelung von Flächen, grüne und blaue Infrastruktur, städtische Gärten oder Schwimmen im Fluss. Allerdings hängen viele dieser Strategien von der Verfügbarkeit von Wasser ab.
Als weiteren Input im Workshop erklärte Thomas Kissling von Vogt Landschaftsarchitekten die Perspektive aus Design- und Architektensicht auf das Thema Wasser im urbanen Raum. Aus der Mitgliedsstadt Bressanone-Brixen gab es zwei weitere Referate: Florian Knollseisen sprach über das Flussraum-Management im Mittleren Eisacktal, wo vor allem drei Aspekte berücksichtigt werden: Hochwasserschutz, Freizeitgestaltung und Naherholung sowie ökologische Maßnahmen. Erica Kircheis präsentierte das „Water Light Festival“ in der Alpenstadt Bressanone-Brixen, bei dem Künstler:innen ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte rund um das Thema Wasser in Installationen und Kunstwerken reflektieren.
Im zweiten Teil des Workshops spazierte die Gruppe mit Monika Holzegger, der Geschäftsführerin des Vereins Alpenstadt des Jahres Brig-Glis, durch die Stadt, um praktische Umsetzungen zu sehen, Erfahrungen auszutauschen und die Diskussion zum Thema Wasserintegration zu vertiefen.

Kultur & Natur
Am Mittwoch luden wir zusammen mit dem Tourismusbüro Brig-Glis zu einer Exkursion in die traditionellen Walliser Ackerkulturlandschaften ein. Der Biologe Gerhard Schmid zeigte uns die Achera Biela in Ried-Brig, einen Hotspot der Artenvielfalt. Die landwirtschaftliche Nutzung dieser einzigartigen Kulturlandschaft ist traditionell, auch wenn sie mit modernen Maschinen bewirtschaftet wird. Die Teilnehmenden sahen Roggenfelder, aus denen das typische Roggenbrot stammt, das der junge Bäcker Mathias Biner von der Bäckerei ARTIS in der Nähe herstellt. Die Verwendung von hochwertigen Rohstoffen und lokalen Ressourcen ist ihm sehr wichtig, wovon man sich bei der Verkostung der verschiedenen Brote überzeugen konnte.

Die AlpenWoche 2022 ist eine internationale Veranstaltung, die von alpinen Organisationen, die sich für den Schutz der Berge und eine nachhaltige Entwicklung einsetzen, mitorganisiert wird – so auch vom Verein Alpenstadt des Jahres.

Weitere Informationen: www.alpweek.org