Alpenstädte tagen in Chamonix: Engagement im Fokus
Beim Workshop im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung der Alpenstädte in Chamonix-Mont-Blanc Mitte September standen die Herausforderungen der Klimakrise im Mittelpunkt. Verschiedene Inputs beleuchteten, wie Engagement nachhaltige Veränderungen im Alpenraum vorantreiben kann.
Mathieu Tisné, Experte für Naturgefahren in Chamonix-Mont-Blanc, erläuterte die Auswirkungen der Klimakrise auf neue Naturgefahren in den Alpen. Er zeigte, wie steigende Temperaturen den Permafrost schwächen und Gletscher zurückgehen lassen, was zu instabilen Felswänden, Gletscherseen und möglichen Hochwasserereignissen führen kann. Mithilfe wissenschaftlicher Messungen und Prognosen, etwa zur Permafrost-Temperatur oder Gletscherentwicklung, werden vorbeugende Maßnahmen geplant, um Menschen, Infrastruktur und touristische Angebote zu schützen. Tisné betonte, dass es wichtig ist, diese Veränderungen frühzeitig zu erkennen und aktiv darauf zu reagieren. [Präsentation]
Berge als Vorbilder für Städte
Unter dem Titel „Mountains, Models for Sustainability“ stellten junge Vertreter:innen aus Cuneo – Costanza Luconi, Jacopo Elia und Marco Gautero – die Berge als Vorbilder für ökologische und soziale Transformationen in Städten vor. „Die Alpen sind nicht nur Erholungsraum, sondern ein ‚Living Lab‘, in dem Prinzipien wie Respekt vor Natur und Ressourcen, Bewusstsein für Grenzen sowie Gemeinschaftssinn vermittelt werden“, so Marco Gautero. Anhand von Beispielen wie Alphütten, kurzen Versorgungsketten, Schutzgebieten und der Bergrettung verdeutlichten die drei, wie die Alpen uns lehren, sparsam mit Wasser, Luft und Landschaft umzugehen, lokale Produktion zu fördern und solidarisch zu handeln. Ihr Appell: „Städte sollen die Alpen nicht nur als Freizeitkulisse sehen, sondern als Inspirationsquelle für nachhaltiges Handeln.“ [Präsentation]
Jugendparlament zur Alpenkonvention
Vier Mitglieder des Jugendparlaments zur Alpenkonvention (YPAC) aus Sonthofen stellten die das Engagement des YPAC vor und berichteten vom diesjährigen Treffen in Rosenheim zum Thema „Lebensqualität in den Alpen“. Sie präsentierten einige Postulate, unter anderem die Tropfbewässerung zur Reduzierung des Wasserverbrauchs in der alpinen Landwirtschaft. „Junge Menschen möchten aktiv an einer nachhaltigen und lebenswerten Entwicklung des Alpenraums mitwirken“, erklärten sie. [Präsentation]
Angebote der Alpenkonvention
Auch Vera Bornemann vom Ständigen Sekretariat der Alpenkonvention lobte das vielfältige Engagement der Alpenstädte und stellte die Angebote vor, die diesen von Seiten der Alpenkonvention zur Verfügung stehen [Präsentation]:
- Website mit interaktivem Atlas und thematischen Karten
- Projektdatenbank
- Publikationen wie die Alpenzustandsberichte
- Videos und Social-Media-Aktivitäten
- Young Academics Award
Sie lud die Teilnehmenden außerdem ein, sich aktiv einzubringen – etwa beim internationalen Festival „Berge Lesen“ zum Tag der Berge am 11. Dezember.